Künstliche Süßstoffe: Die Vor- und Nachteile des süßen Geschmacks ohne Kalorien

Künstliche Süßstoffe: Die Vor- und Nachteile des süßen Geschmacks ohne Kalorien

Künstliche Süßstoffe sind seit langem in ein Netz von Mythen und Meinungen verstrickt. Manche Personen meiden sie, weil sie mögliche gesundheitliche Probleme befürchten. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die Zucker vollständig durch sie ersetzen und sie in fast allem verwenden. Was ist die Wahrheit über künstliche Süßstoffe und ihre Eignung als Zuckerersatzstoffe?

In diesem Artikel erfährst du mehr über diese künstlichen Süßstoffe:

Du wirst herausfinden, wie sich künstliche Süßstoffe auswirken:

Warum sind künstliche Süßstoffe ein heißes Thema?

Überall, wo man hinschaut, gibt es Lebensmittel mit Zuckerzusatz. Zucker selbst versteckt sich in Süßigkeiten, Getränken, Backwaren, Cerealien und aromatisierten Milchprodukten. Deshalb ist es so einfach, eine gesunde tägliche Zuckermenge zu überschreiten.

Das Problem ist, dass übermäßiger Zuckerkonsum zu Problemen wie Kavitäten, Übergewicht, Fettleibigkeit und damit verbundenen Risiken wie Typ-2-Diabetes und bestimmten Krebsarten führt. Es ist sehr empfehlenswert, den Zuckerkonsum zu reduzieren. Idealerweise sollte man einfach nach und nach zu weniger süßen Geschmacksrichtungen übergehen, aber Zucker durch Alternativen zu ersetzen ist auch eine Option. Es sind verschiedene Zuckerersatzstoffe erhältlich. [11,18]

Wodurch kann man Zucker ersetzen?

Möchtest du ein Rezept durch den Ersatz von Zucker durch eine seiner Alternativen verbessern? Oder willst du dein Essen einfach nur süßen, ohne Kalorien hinzuzufügen? Was auch immer es ist, du hast die Wahl.

  • Natürliche Zuckeralternativen: Dies sind im Wesentlichen verschiedene Formen von Zucker. Sie unterscheiden sich in Geschmack, Aroma, und Konsistenz, bieten aber eine ähnliche Menge an einfachen Kohlenhydraten und Kalorien wie weißer Zucker. Beispiele sind Rohrzucker, Kokoszucker, Honig, Ahornsirup und andere süße Sirupe.
  • Natürliche Süßstoffe: Diese Optionen sind zuckerfrei und haben oft weniger oder null Kalorien. Dazu gehören Polyole wie Xylit und Erythrit, und das bekannte Stevia.
  • Künstliche Süßstoffe: Diese kalorienfreien Optionen enthalten weder Zucker noch Energie und werden in diesem Artikel im Mittelpunkt stehen.
Wie kann man Zucker ersetzen?

Was sind künstliche Süßstoffe?

Künstliche Süßstoffe sind kalorienfreie Substanzen, die einen süßen Geschmack verleihen, ohne Zucker oder Kalorien zu enthalten. Sie haben in der Regel einen höheren Süßungsgrad als normaler Zucker (Saccharose), oft von hundert bis sogar tausend mal süßer. Sie werden häufig in kalorienarmen (Diät-)Getränken, zuckerfreien Süßigkeiten, Kaugummis und anderen Lebensmitteln verwendet.

Wie funktionieren künstliche Süßstoffe?

Die Fähigkeit, Süßes zu schmecken, wird durch Rezeptoren auf den Geschmacksknospen auf der Zunge ermöglicht. Wenn sich Moleküle von Einfachzucker an diese Rezeptoren binden, senden sie ein Signal an das Gehirn, dass man etwas Süßes gegessen hat. Das Gehirn verarbeitet dieses Signal schnell, so dass man den angenehmen süßen Geschmack auf der Zunge wahrnehmen kann.

Auch Moleküle von künstlichen Süßstoffen können sich an diese Rezeptoren binden. Sie ähneln zwar strukturell Zucker, sind aber so unterschiedlich, dass der Körper sie nicht zur Energiegewinnung abbauen kann. Infolgedessen nimmt man ihre Süße wahr, ohne dass sie als Energiequelle dienen. [1,12]

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Sind künstliche Süßstoffe sicher?

Künstliche Süßstoffe stehen in dem Ruf, potenziell schädliche Chemikalien zu sein. In der Vergangenheit wurden die Bedenken durch den Verdacht auf negative gesundheitliche Auswirkungen genährt, z. B. dass Saccharin mit Blasenkrebs in Verbindung gebracht wird. Seitdem hat sich das wissenschaftliche Verständnis jedoch weiterentwickelt, und heute wissen wir viel mehr.

Die laufende Forschung bringt immer wieder neue Informationen ans Licht, die manchmal die negativen Auswirkungen bestimmter Süßstoffe aufzeigen. Dennoch gilt nach wie vor der Grundsatz, dass Lebensmitteln nichts zugesetzt werden sollte, was von der wissenschaftlichen Gemeinschaft als unsicher angesehen wird. Bevor künstliche Süßstoffe in Lebensmitteln verwendet werden können, müssen ihre gesundheitlichen Auswirkungen gründlich untersucht und jeder Süßstoff muss von Expertenorganisationen und -institutionen genehmigt werden. In den USA wird die Sicherheit solcher Zusatzstoffe von der Food and Drug Administration (FDA) bewertet, während in der Europäischen Union die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und im Vereinigten Königreich die Food Standards Agency (FSA) diese Aufgabe übernimmt. In Europa tragen von der EFSA zugelassene Lebensmittel das „E“-Label. Bei den gefürchteten „E-Nummern“ handelt es sich also nicht um gefährliche Chemikalien, sondern um Stoffe, die streng geprüft und als sicher für die Verwendung in Lebensmitteln gekennzeichnet wurden. [4]

Sicherheit von künstlichen Süßstoffen

Welche Menge von diesen Süßstoffen ist sicher?

Jeder von der EFSA, der FDA oder der FSA zugelassene Süßstoff hat eine zulässige Tagesdosis (ADI), eine Dosis, die als unbedenklich für die tägliche Aufnahme angesehen wird. Es ist praktisch unrealistisch, diese Dosis mit der üblichen Ernährung zu erreichen, und die zulässigen Mengen sind oft höher als die geschätzte Tagesdosis (EDI) des jeweiligen Süßstoffs. Eine übermäßige Aufnahme ist daher unwahrscheinlich. [4]

Aber wie bei allem, können individuelle Situationen einige Süßstoffe ungeeignet machen. Besondere Verdauungsprobleme oder seltene Stoffwechselstörungen können zur Vorsicht mahnen. So müssen beispielsweise Personen, die an Phenylketonurie leiden, Aspartam meiden. Innerhalb der ADI- und EDI-Kriterien gelten künstliche Süßstoffe für die allgemeine erwachsene Bevölkerung jedoch als sicher.

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Bekannte künstliche Süßstoffe

Heute sind in der Europäischen Union zehn künstliche Süßstoffe für die Verwendung in Lebensmitteln zugelassen. Die am häufigsten verwendeten von ihnen werden im Folgenden beschrieben. Oft werden sie in Lebensmitteln kombiniert, wobei sie geschmacklich so abgestimmt werden, dass sie der natürlichen Süße so nahe wie möglich kommen. [13]

1. Aspartam

Aspartam (E951) ist ein Dipeptid, das sich aus den Aminosäuren Phenylalanin und Asparaginsäure zusammensetzt. Diese Aminosäuren sind in unserer Ernährung als Bestandteile von Proteinen natürlich vorhanden. Personen mit Phenylketonurie, die Phenylalanin nicht verstoffwechseln können, sollten es jedoch meiden. [8,9]

Aspartam ist etwa 200 Mal süßer als Zucker. Im Gegensatz zu anderen Süßstoffen ist es nicht völlig energielos, aber sein Brennwert (4 kcal/1 g) ist so gering, dass seine Aufnahme bei einer normalen Ernährung praktisch unbedeutend ist. Er kann daher als kalorienfreier Süßstoff eingestuft werden. Bei seiner Verstoffwechselung entsteht Methanol, was aber nicht gefährlich ist. Methanol entsteht auch bei der Aufnahme von Früchten und Gemüse. [9]

Aspartam ist nicht in gebackenen oder wärmebehandelten Lebensmitteln zu finden, da es aufgrund seiner thermischen Instabilität seine Süßkraft verliert. Häufiger findet man es in Kaugummis, Toppings, Diätgetränken, und anderen Produkten. [9]

  • Die zulässige tägliche Aufnahme (ADI) für Aspartam beträgt 40 mg/kg Körpergewicht. Für eine 70 kg schwere Person bedeutet dies, dass sie täglich bis zu 2800 mg Aspartam unbedenklich aufnehmen kann.
  • Die geschätzte tägliche Aufnahme (EDI) von Aspartam beträgt nur etwa 14 bis 287 mg. [3,14]

2. Acesulfam K

Acesulfam K (E950), auch bekannt als Acesulfam-Kalium, wurde zufällig von einem Chemiker entdeckt, der es als Teil einer Mischung probierte, die er untersuchte. Obwohl es 200-mal süßer ist als Zucker, wird es wegen seines leicht bitteren Eigengeschmacks häufig in Kombination mit anderen Süßstoffen verwendet.

Man findet es häufig in Diätgetränken (Cola und anderen alkoholfreien Getränken), Instantgetränken, gefrorenen Desserts und sogar Instantkaffee.

Es wird im Körper nicht verstoffwechselt und wird unverändert ausgeschieden. [8,9]

  • Die zulässige tägliche Aufnahme (ADI) von Acesulfam K beträgt 9 mg/kg Körpergewicht. Eine 70 kg schwere Person kann also täglich bis zu 630 mg dieses Süßstoffes aufnehmen.
  • Die geschätzte tägliche Aufnahme (EDI) von Acesulfam K liegt zwischen 14 und 119 mg. [3,14]

3. Sucralose

Sucralose (E955) wird aus Saccharose gewonnen, wird aber im Körper fast nicht verstoffwechselt und liefert daher keine Energie. Der größte Teil wird unverändert ausgeschieden, nur etwa 2 bis 3 % werden im Körper verarbeitet (und anschließend ebenfalls ausgeschieden). [2]

Ihre Süße ist noch größer als die der bisherigen Süßstoffen, bis zu 600 Mal süßer als Zucker. [9]

Du wirst Sucralose vielleicht mit der Marke Splenda in Verbindung bringen, die zahlreiche mit diesem Süßstoff gesüßte Lebensmittel herstellt. Sucralose ist in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet, weil sie keinen unangenehmen Nachgeschmack hat. Man findet sie in einer Vielzahl von Produkten, von verschiedenen Süßigkeiten, Diätgetränken, Kaugummis, und Eiscreme bis hin zu Backwaren. Du kannst sie sogar als Tropfen kaufen, um deinen Joghurt oder dein Lieblingsmüsli zu versüßen. Sie kommt auch in verschiedenen Zero-Sirups und Saucen vor. [8,9]

  • Die zulässige tägliche Aufnahme (ADI) von Sucralose beträgt 15 mg/kg Körpergewicht, so dass eine 70 kg schwere Person bis zu 1050 mg aufnehmen kann.
  • Die geschätzte tägliche Aufnahme (EDI) von Sucralose liegt zwischen 7 und 140 mg täglich. [3,14]
Sucralose

4. Saccharin

Saccharin (E954) ist der älteste künstliche Süßstoff, der ähnlich wie Acesulfam K zufällig entdeckt wurde. Seine Süßkraft ist 300 mal höher als die von Saccharose, aber es wird oft in Kombination mit anderen Süßstoffen verwendet, um seinen leicht bitteren Geschmack zu überdecken. Du kennst es vielleicht als Zuckerersatz für Diabetiker, erhältlich als Tabletten oder Tropfen. [8,9]

Saccharin hat einen schlechten Ruf, weil in der Vergangenheit der Verdacht bestand, dass es mit Blasenkrebs in Verbindung gebracht wird. Diese mögliche negative Wirkung hat sich jedoch nicht bestätigt. Die Studien wurden an Nagetieren durchgeführt, die extrem hohen Dosen des Süßstoffes ausgesetzt waren. [8]

  • Die zulässige tägliche Aufnehme (ADI) von Saccharin beträgt 5 mg/kg Körpergewicht, das sind 350 mg für eine 70 kg schwere Person.
  • Die geschätzte tägliche Aufnahme (EDI) von Saccharin liegt zwischen 7 und 140 mg. [14]
Saccharin

5. Cyclamat

Cyclamat (E952) hat die geringste Süße aller Süßstoffe und ist nur 30 Mal süßer als Saccharose. Es wird oft in Kombination mit anderen Süßstoffen verwendet, was deren Gesamtsüße deutlich erhöht. Es wird häufig zusammen mit Saccharin verwendet, um einen akzeptablen süßen Geschmack zu erzeugen.

Ähnlich wie Saccharin galt Cyclamat früher als riskant in Bezug auf Blasenkrebs. Spätere Studien haben dies jedoch nicht bestätigt, da die ursprüngliche Forschung an Tiermodellen mit hohen Cyclamat-Dosen durchgeführt wurde. [8]

  • Die zulässige tägliche Aufnahme (ADI) von Cyclamat beträgt 7 mg/kg Körpergewicht, was 490 mg für eine 70 kg schwere Person entspricht.
  • Die geschätztetägliche Aufnahme (EDI) von Cyclamat liegt zwischen 28 und 168 mg. [14,17]

7. Neotam

Neotam (E961) ist strukturell ähnlich wie Aspartam. Es wird zwar im Körper verstoffwechselt, aber es entsteht kein Phenylalanin. Anders als Aspartam ist es für Personen mit Phenylketonurie geeignet.

Neotam ist 7000 bis 13000 Mal süßer als Zucker, mit einem ähnlichen Geschmack wie normaler Zucker. Es wird in Getränken, Joghurts, Kaugummis, Fertiggerichten und Diätgetränken verwendet. [14]

  • Die zulässige tägliche Aufnahme (ADI) von Neotam ist auf 2 mg/kg Körpergewicht, was 140 mg für eine 70 kg schwere Person entspricht, festgelegt.
  • Die geschätzte tägliche Aufnahme (EDI) von Neotam liegt zwischen etwa 3,5 und 11,9 mg. [3,14]

Überblick über die Eigenschaften von nicht-energetischen Süßstoffen

SüßstoffE Nummer

Süße

ADI (mg/kg KG)

EDI (mg/kg KG)

AspartamE951200-mal süßer als Zucker40 mg/kg KG0,2 – 4,1 mg/kg KG
Acesulfam KE950180 – 200 Mal süßer als Zucker9 mg/kg KG0,2 – 1,7 mg/kg KG
SucraloseE955600 Mal süßer als Zucker15 mg/kg KG0,1 – 2 mg/kg KG
SaccharinE954300 Mal süßer als Zucker5 mg/kg KG0,1 – 2 mg/kg KG
CyclamatE95230 Mal süßer als Zucker7 mg/kg KG0,4 – 2,4 mg/kg KG
NeotamE9617 000 – 13 000 Mal süßer als Zucker2 mg/kg KG0,05 – 0,17 mg/kg KG
[3,14,17]
Überblick über künstliche Süßstoffe

Welche gesundheitlichen Vorteile können künstliche Süßstoffe haben?

1. Gewichtsabnahme und Gewichtsmanagement

Übermäßiger Zuckerkonsum kann zu einem Überschuss an Kalorien beitragen, was zu Gewichtszunahme führt. Übergewicht und Fettleibigkeit sind dringende Probleme in der heutigen Welt, weshalb es von entscheidender Bedeutung ist, Wege zu finden, sie zu verhindern. Künstliche Süßstoffe scheinen eines dieser Hilfsmittel zu sein, da sie die Zuckeraufnahme und damit die Gesamtenergieaufnahme verringern können.

Der Ersatz von Zucker durch künstliche Süßstoffe kann bei der Gewichtskontrolle und -abnahme nur dann helfen, wenn ihre Verwendung zu einer reduzierten Energieaufnahme führt. Es bestehen jedoch Zweifel, ob diese Süßstoffe wirklich die richtige Wahl sind. Einige Studien deuten darauf hin, dass sie zu einem gesteigerten Appetit oder einer verringerten Empfindlichkeit gegenüber süßem Geschmack führen könnten, was eine höhere Kalorienaufnahme zur Folge haben könnte. [13]

Süßstoffe und Gewichtsabnahme

2. Unterstützung bei der Blutzuckerkontrolle

Der Blutzuckerspiegel sollte sorgfältig kontrolliert werden, insbesondere bei Menschen mit Diabetes oder gestörter Glukosetoleranz. In beiden Fällen hat der Körper Schwierigkeiten, den Blutzuckerspiegel in einem normalen Bereich zu halten, und benötigt Hilfe.

Idealerweise sollten Personen in diesen Situationen den Zuckerkonsum einschränken, um übermäßige Blutzuckerspitzen zu vermeiden.

An dieser Stelle können künstliche Süßstoffe Abhilfe schaffen. Da sie keinen Zucker enthalten, erhöhen sie nicht den Blutzuckerspiegel. Personen, die einfache Kohlenhydrate in ihrer Ernährung einschränken müssen, können weiterhin ihren süßen Lieblingsgeschmack genießen. [5]

Auch gesunde Leute können von einem kontrollierten Blutzuckerspiegel profitieren. Blutzuckerschwankungen sind mit erhöhtem Verlangen nach Süßigkeiten und Veränderungen des Energieniveaus verbunden. Ein stabilerer Blutzuckerspiegel kann diese Unannehmlichkeiten lindern.

3. Mundhygiene

Es ist mittlerweile eine bekannte Tatsache, dass übermäßiger Zuckerkonsum das Risiko von Karies erhöht. Bakterien im Mund können aus Zucker Säuren produzieren, die anschließend den Zahnschmelz angreifen. [7]

Künstliche Süßstoffe haben diese Wirkung jedoch nicht, was sie aus zahnmedizinischer Sicht sicher macht. Wenn man Zucker durch künstliche Süßstoffe ersetzen würde, kannst du erheblich zu deiner Mundgesundheit beitragen. [7]

Sei jedoch vorsichtig mit Diätgetränken, die häufig künstliche Süßstoffe enthalten. Sie enthalten zwar keinen Zucker, aber oft organische Säuren, die den Zahnschmelz angreifen können.

Haben künstliche Süßstoffe negative Auswirkungen auf die Gesundheit?

Süßstoffe haben sicherlich Nachteile, und es gibt mehrere potenzielle negative Wirkungen auf die Gesundheit, die mit ihnen verbunden sind. Allerdings ist die Forschung auch heute noch nicht perfekt, und es gibt noch viel, was wir nicht wissen. Außerdem werden viele Studien, die Süßstoffe untersuchen, an Tiermodellen durchgeführt oder beinhalten überhöhte Dosen von Süßstoffen, was die Schlussfolgerungen, die wir ziehen können, einschränkt.

1. Wirkungen auf den Appetit

Wie bereits erwähnt, kann der regelmäßige Aufnahme von künstlichen Süßstoffen unseren Appetit beeinflussen. Unser Appetit wird maßgeblich vom Belohnungssystem des Gehirns beeinflusst. Dieses System schüttet nach dem Verzehr von leckeren, typischerweise zucker- und fettreichen Lebensmitteln Dopamin und ähnliche Stoffe aus, die Glücksgefühle auslösen. Indem man zum Beispiel ein Stück Schokolade isst, befriedigt man das Bedürfnis nach einem Energieschub.

In einigen Studien weisen Forscher darauf hin, dass künstliche Süßstoffe, die Süße, aber keine Energie liefern, dieses Belohnungssystem unzureichend stimulieren können. Einfach ausgedrückt: Nach der Aufnahme von Schokolade mit Süßstoffen ist das Gehirn möglicherweise nicht zufrieden und sucht weiter nach etwas, um das Belohnungssystem auf das gewünschte Niveau zu bringen. Dies könnte sich als gesteigerter Appetit und als Verlangen nach normaler Schokolade äußern, selbst nachdem man versucht hat, sich mit der Schokolade mit Süßstoffen zu „überlisten“, was zu einer höheren Aufnahme von energiereichen Lebensmitteln und möglicher Gewichtszunahme führen könnte. [13]

Wirkungen von Süßstoffen auf den Appetit

2. Wirkungen auf die Darmmikrobiota

Der Einfluss von Lebensmitteln und verschiedenen Substanzen auf die Zusammensetzung der Darmmikrobiota ist in letzter Zeit zu einem wichtigen Thema geworden, und künstliche Süßstoffe bilden dabei keine Ausnahme. Eine optimale Zusammensetzung der Darmmikrobiota ist ein entscheidender Aspekt unserer Gesundheit und hängt bekanntermaßen mit der Immunfunktion, den kognitiven Fähigkeiten, und sogar dem Körpergewicht zusammen. [6]

Bei bestimmten Süßstoffen deuten Studien darauf hin, dass sie zu einem geringeren Anteil an nützlichen Bakterien führen könnten, während sie das Wachstum schädlicher Bakterien fördern. Bestimmte Bakterien scheinen die Fähigkeit zu haben, Süßstoffe zu verstoffwechseln, was diese direkt beeinflussen kann.

So wird in einigen Studien Saccharin erwähnt, das die Zusammensetzung der Mikrobiota verändern und möglicherweise das Risiko einer Glukoseintoleranz erhöhen könnte. Andere Studien haben diese Wirkung jedoch nicht bestätigt. Außerdem kommen nur etwa 15 % des Saccharins mit den Darmbakterien in Kontakt, so dass man es wahrscheinlich in großen Mengen aufnehmen müsste, um negative Wirkungen zu erfahren. Aspartam und Sucralose standen ebenfalls im Verdacht, negative Wirkungen auf die Darmbakterien zu haben, aber eine Studie mit 17 Teilnehmern kam zu dem Schluss, dass keines der beiden Produkte die Anzahl der Mikroorganismen im Verdauungssystem beeinflusst. Andere Studien haben ähnliche Ergebnisse erbracht. [1,10,20]

Die möglichen Wirkungen von Süßstoffen auf die Darmmikrobiota sind sicherlich interessant, aber auch ein relativ unerforschtes Gebiet. Es können Unsicherheiten auftreten, zum Beispiel die Tatsache, dass viele Studien an Tieren durchgeführt wurden und die Ergebnisse nicht immer direkt auf den Personen übertragen werden können. Nach dem, was wir derzeit über Süßstoffe und die Darmmikrobiota wissen, muss man, wenn man sie in Maßen konsumiert, keine negativen Auswirkungen auf die nützlichen Darmbakterien befürchten. Allerdings ist dieses Forschungsgebiet noch relativ jung, und es bedarf weiterer wissenschaftlicher Arbeiten, um ein klareres Bild zu erhalten. [1]

3. Krebs

Wie bereits erwähnt, wurden einige Süßstoffe früher mit einem höheren Krebsrisiko in Verbindung gebracht. So wurden beispielsweise Cyclamat und Saccharin mit Blasenkrebs in Verbindung gebracht. Dieser Verdacht wurde jedoch in neueren Studien mit menschlichen Teilnehmern nicht bestätigt.

Kürzlich gab es Hinweise darauf, dass Aspartam mit einem erhöhten Risiko für Leberkrebs in Verbindung gebracht werden könnte. Daraufhin stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) es als potenzielles Karzinogen ein (Kategorie 2B der IARC-Klassifizierung), was bedeutet, dass es unzureichende Beweise für seine Karzinogenität gibt. Mit dieser Einstufung steht er in einer Reihe mit Stoffen wie Aloe-Vera-Extrakt und eingelegtem Gemüse. Andererseits werden Stoffe wie Alkohol und Rauchen als nachweislich krebserregend eingestuft (Gruppe 1). Die WHO kam sogar zu dem Schluss, dass auf der Grundlage der neuen Erkenntnisse keine Notwendigkeit besteht, die zulässige tägliche Aufnahme (bisher mg/kg Körpergewicht) zu senken. [15,16]

Sollten künstliche Süßstoffe in Ihrer Ernährung enthalten sein?

Wenn es darum geht, die Zuckermenge in der Ernährung zu reduzieren, sollte der erste Schritt immer die Schrittweise Entwöhnung vom süßen Geschmack sein, indem man den Zuckerkonsum reduziert. Wenn man jedoch nicht ganz auf Süßes verzichten und Zucker ersetzen möchte, können künstliche Süßstoffe eine gute Option sein. Sie können vor allem bei der Gewichtsabnahme hilfreich sein. Sie gehören sogar zu den besten Süßstoffen für Diabetiker, solange man sich für zucker- und energiefreie Varianten entscheidet. Wenn man sich an die von professionellen Institutionen festgelegten Verzehrsgrenzen hält, können sie als sicher angesehen werden.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass jede Person anders auf Süßstoffe reagieren kann. So hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor kurzem einen Bericht herausgegeben, der sich auf eine Studie stützt, die besagt, dass künstliche Süßstoffe nicht für die langfristige Aufnahme geeignet sind, wenn es darum geht, Gewicht zu verlieren oder Stoffwechselstörungen zu verhindern. Da sie sich bei manchen Menschen negativ auf den Appetit und das Körpergewicht auswirken können, sind sie auf lange Sicht nicht ideal. Daher ist es immer ratsam zu prüfen, ob sie die richtige Wahl für dich sind, und sie im Rahmen einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung sinnvoll zu konsumieren. [19]

Auch die Schlussfolgerungen von Studien, die auf ein potenziell erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hindeuten, sollten dich nicht beunruhigen. In den Studien wird häufig die Aufnahme von Süßstoffen in Diätgetränken und ähnlichen Lebensmitteln untersucht, die häufig zusammen mit anderen unangemessenen Ernährungsgewohnheiten konsumiert werden, wodurch zahlreiche Variablen eingeführt werden, die zu einer schlechteren Herz- und Gefäßgesundheit beitragen können, was das gesamte Thema möglicherweise verzerrt. [21]

Sind künstliche Süßstoffe gut?

Was solltest du dir merken?

Auf der Suche nach einem Zuckerersatz bieten sich künstliche Süßstoffe als hilfreiche Verbündete an. Man kann zum Beispiel seinen Kaffee mit Sucralose-Tropfen süßen oder Getränke mit Aspartam kaufen. Dennoch könnten einige Personen Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit haben. Die gute Nachricht ist, dass diese Süßstoffe gründlich von Regulierungsbehörden überwacht werden und diese haben Grenzwerte für die Aufnahme festgelegt, die bei einer normalen Ernährung praktisch nicht überschritten werden können. Daher können sie als sichere und potenziell vorteilhafte Begleiter angesehen werden, insbesondere für die Gewichtsregulierung. Natürlich gibt es, wie bei allem, auch Diskussionen über mögliche negative Auswirkungen. Daher ist es ratsam, sie mit Bedacht und nur als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung zu konsumieren.

Haben wir die Informationen über Süßstoffe für dich gut genug erklärt? Falls du den Artikel interessant findest, vergiss nicht, ihn mit deinen Freunden und deiner Familie zu teilen.

Quellen:

[1] AHMAD, S.Y. et al. The Effects of Non-Nutritive Artificial Sweeteners, Aspartame and Sucralose, on the Gut Microbiome in Healthy Adults: Secondary Outcomes of a Randomized Double-Blinded Crossover Clinical Trial. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7694690/

[2] BERRY, C. et al. Sucralose Non-Carcinogenicity: A Review of the Scientific and Regulatory Rationale. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5152540/

[3] FITCH, C. - KEIM, K.S. Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Use of Nutritive and Nonnutritive Sweeteners. – https://www.jandonline.org/article/S2212-2672(12)00325-5/fulltext

[4] FITCH, S.E. et al. Use of acceptable daily intake (ADI) as a health-based benchmark in nutrition research studies that consider the safety of low-calorie sweeteners (LCS): a systematic map. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8138992/

[5] GARDNER, C. et al. Nonnutritive Sweeteners: Current Use and Health Perspectives. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3402256/

[6] CHEN, Y. et al. Role and Mechanism of Gut Microbiota in Human Disease. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8010197/

[7] MANDEL, I.D. - GROTZ, V.L. Dental considerations in sucralose use. – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11887514/

[8] MORTENSEN, A. Sweeteners permitted in the European Union: safety aspects. – https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17482970600982719

[9] NUTRITION, C. for F.S. and A. Aspartame and Other Sweeteners in Food. – https://www.fda.gov/food/food-additives-petitions/aspartame-and-other-sweeteners-food

[10] POZO, S. DEL et al. Potential Effects of Sucralose and Saccharin on Gut Microbiota: A Review. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9029443/

[11] STANHOPE, K.L. Sugar consumption, metabolic disease and obesity: The state of the controversy. – https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.3109/10408363.2015.1084990

[12] SYLVETSKY, A.C. et al. Development of Sweet Taste Perception: Implications for Artificial Sweetener Use. – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28873386/

[13] WILK, K. et al. The Effect of Artificial Sweeteners Use on Sweet Taste Perception and Weight Loss Efficacy: A Review. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8954878/

[14] Acceptable daily intake of sweeteners in the EU | Knowledge for policy. – https://knowledge4policy.ec.europa.eu/health-promotion-knowledge-gateway/sugars-sweeteners-7_en

[15] WHO Aspartame hazard and risk assessment results released. – https://www.who.int/news/item/14-07-2023-aspartame-hazard-and-risk-assessment-results-released

[16] List of Classifications – IARC Monographs on the Identification of Carcinogenic Hazards to Humans. – https://monographs.iarc.who.int/list-of-classifications/

[17] International Sweeteners Association - Revised opinion on cyclamic acid and its sodium and calcium salts – https://www.sweeteners.org/scientific_studies/revised-opinion-on-cyclamic-acid-and-its-sodium-and-calcium-salts/

[18] WHO Sugars and dental caries. – https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/sugars-and-dental-caries

[19] WHO advises not to use non-sugar sweeteners for weight control in newly released guideline. – https://www.who.int/news/item/15-05-2023-who-advises-not-to-use-non-sugar-sweeteners-for-weight-control-in-newly-released-guideline

[20] PLAZA-DIAZ, J. et al. Plausible Biological Interactions of Low- and Non-Calorie Sweeteners with the Intestinal Microbiota: An Update of Recent Studies. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7231174/

[21] DEBRAS, C. et al. Artificial sweeteners and risk of cardiovascular diseases: results from the prospective NutriNet-Santé cohort. – https://www.bmj.com/content/378/bmj-2022-071204

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